Beim Rundgang durch die verschiedenen Produktionsbereiche liegt fast überall der Duft von Alkohol in der Luft. Kein Wunder, die 17 Teilnehmerinnen der Dekanatskonferenz besuchen ja auch eine Schnapsbrennerei. Nicht irgendeine, sondern die Hausbrennerei Penninger in Waldkirchen.
Stefan Penninger (re) stößt mit Dekan Jochen Wilde (li) und Pfarrer Thomas Plesch (Mitte) mit hochprozentigem im Verkostungsraum an. Der Reihe nach versteht sich: Kaffeelikör, Marillenbrand und zum krönenden Abschluss mit einem Whisky. Im Hintergrund prostet Pfarrer Thomas Weinmair zu. Daneben steht seine Ehefrau Pfarrerin Dr. Ulrike Kuschel.
Einmal im Jahr steht bei der Dekanatskonferenz nicht ein gewichtiges kirchliches Thema im Mittelpunkt, sondern die gesellige Gemeinsamkeit. Nachdem im letzten Jahr die Bierwelt erkundet wurde, ging es heuer zur Schnapsbrennerei. Stefan Penninger, Chef des Familienbetriebs, übernahm persönlich die Führung durch seine im wahrsten Sinne des Wortes „Erlebnisbrennerei“. In der fünften Generation produziert der mittelständische Betrieb eine ganze Palette an geistreichen Getränken, aber auch alkoholfreies.
In der Hausbrennerei Penninger ist alles blitzeblank. Hier im Herzen der Brennerei wird der Schnaps gebrannt. Stefan Penninger erklärt vor dem Destillierkessel den Brennvorgang.
Angefangen hatte Ururopa Penninger mit der Produktion von Essig. Schon bald folgten der Blutwurz und der Bärwurz. Diese sind auch heute noch die Kernmarken der Brennerei und generieren rund die Hälfte des Umsatzes. Als Stefan Penninger den Familienbetrieb vor etwas mehr als zehn Jahren übernahm, begann er, eine moderne Produktpalette zu entwickeln. Den Anfang machte der Granitgin, heute gehören auch verschiedene Whiskys dazu.
Roggen, Mais und Gerste – Stefan Penninger erklärt wie und aus was Whisky entsteht.
„Wir denken in Generationen“ sagte er. Das wird an der Produktion von Bourbon deutlich, der eine Mindestlagerzeit von drei Jahren in Fässern aus nordamerikanischer Weißeiche benötigt, um als Whisky bezeichnet werden zu dürfen. Er hat 2015 mit der Whiskydestillation begonnen und strebt 10 bis 12 Jahre alten Penninger Standardwhisky an.Die unzähligen Fässer werden in einer fensterlosen, rund zehn Meter hohen Halle gelagert, die den Namen „Kathedrale des Geistes“ trägt. Hier bekommen die Teilnehmer:innen die Geschmacksrichtung Whisky in die Nase.
In einem anderen Bereich steht ein riesiger Holztank Baujahr 1944. Er fasst 40.000 Liter und dient der Essigproduktion. Hier wird die Basis für die eine Vielzahl an Frucht- und Balsamessigen gegoren. „Das gute Stück haben wir Gott sei Dank nicht entsorgt“ als es mit der Standardessigproduktion zu Ende ging.
Die Führung endete mit einer Likör-, Schnaps- und Whiskyprobe. Beim anschließenden gemeinsamen Essen in der Brasserie „Schrot und Spelzen“ des Unternehmens gratulierten die Pfarrer:innen ihrem Dekan mit einem Ständchen zum halbrunden Geburtstag.
Text und Fotos: Hubert Mauch