„Wenn’s weihrazt“

Karl-Heinz Reimeier liest in der Kirche
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Spannung pur im Nebelmonat November -– Lesung von Karl-Heinz Reimeier am 13. November in der Martin-Luther-Kirche in Spiegelau 

Menschen möchten ihre Welt verstehen. Deshalb wird versucht, die Welt und das, was in ihr ist, zu erklären. Aber genauso fasziniert sind die meisten darüber, was nicht so einfach zu erklären ist, wofür auch die Wissenschaft keine Erklärung hat. Mit solchen Geschichten beschäftigt sich seit Jahrzehnten der Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Reimeier.

Es sind Geschichten und Erzählungen, die Menschen erlebt haben und die sie bereitwillig dem Geschichtensammler und Schriftsteller erzählen. Geschichten von unerklärlichen Vorfällen, von Besuchen aus dem Jenseits, vielleicht aus einer Zwischenwelt, die vielen verborgen bleibt. Das Phänomen ist nicht neu und es ist über die ganze Welt verbreitet. Aber etwas ganz Besonderes sind die Weihrazgeschichten des Kreisheimatpflegers schon. Die besondere Atmosphäre der dunklen Fichtenwälder des Bayerischen Waldes, besonders wenn der Nebel alles einhüllt. Das harte Leben der „Waidler“ in vergangenen Zeiten, besondere Aufmerksamkeit für alles „Übernatürliche“, das ist der Nährboden für die Geschichten und Erzählungen, die allesamt „Wirkle woahr“ sind. 

Bei der sehr gut besuchten Lesung in der Martin-Luther-Kirche in Spiegelau mit fast 100 Besucher:innen konnte man die Spannung, die durch die Geschichten entstand, gemeinsam spüren. Man hätte eine Stecknadel fallen hören, so still wurde es bei Geschichten von der „Drud“, vom „Anmelden“, von „verlorenen Seelen“, die wegen zu Lebzeiten begangenen Unrechts keine Ruhe finden. Dazu sang Karl-Heinz Reimeier passende Lieder. 

Nach vollendeter Lesung stand und saß man noch lange beieinander und tauschte sich bei Wein und Brot aus. Ein gelungener Vorleseabend passend zum Nebelmonat November.
Veranstalteter waren Kirche und Tourismus Bayerwald im Evang.-Luth. Dekanat Passau, kath. Pfarrverband Spiegelau und die Bücherei Spiegelau