Abschied mit Herz und Tränen

Im lichtdurchfluteten Erker des Katharina-von-Bors-Hauses in Eging am See stehen Andreas Köckhuber, Annalena Hardinge mit Glaskreuz in der Hand und Dekan Jochen Wilde..
Bildrechte Dekanat/Mauch

Die Vilshofener Pfarrerin Annalena Hardinge wurde am Sonntag, 27. Juli mit einem herzlichen Gottesdienst im Katharina-von-Bora-Haus in Eging a. See verabschiedet. Dekan Jochen Wilde entpflichtete sie von ihrem Amt. Sie wird Schulpfarrerin in Passau. Im Bild: Kirchenvorsteher Andreas Köckhuber (li), Pfarrerin Annalena Hardinge (Mitte) und Dekan Jochen Wilde (re).

Nach nur viereinhalb Jahren verlässt Pfarrerin Annalena Hardinge die Kirchengemeinde Vilshofen mit gemischten Gefühlen. Beim Abschiedsgottesdienst im vollbesetzten Katharina-von-Bora-Haus in Eging a. See hatte sie einen „Kloß im Hals“, wie sie gleich zu Beginn ihrer Predigt sagte und kämpfte mit Stimme und Tränen. Und auch einige der Anwesenden drückten die ein oder andere Träne weg. 

„Ich freue mich auf meine neue Stelle in der Schule, gleichzeitig bin ich auch traurig darüber, nicht mehr Ihre Pfarrerin zu sein.“  Sie sei dankbar für das gemeinsam Gemeisterte, Geplante und Veränderte., sowie für die vielen Gespräche und wertvollen Augenblicke. Ihr Weg als Gemeindepfarrerin sei hier zu Ende, der Weg der Gemeinde gehe aber weiter. Es ist an diesem Sonntag ihr zweiter Gottesdienst. Im vorangegangenen Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche in Vilshofen hat sie der dortigen Gemeinde bereits „Auf Wiedersehen“ gesagt. Sie wird mit ihrer Familie in Vilshofen wohnen bleiben und im September eine Stelle als Schulpfarrerin in Passau antreten.

Dekan Jochen Wilde segnet Pfarrin Annalenas Hardinge.
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In seiner Ansprache dankte Dekan Jochen Wilde für ihren Dienst und Einsatz in der Gemeinde Vilshofen. Er erinnerte an den Ordinationsgottesdienst und Einführung am 14. März 2021 unter Coronabedingungen mit einem anschließenden Empfang „Sekt to go“. Sie habe in der Gemeinde wichtige Weichen gestellt, Perspektiven eröffnet, trotz der kurzen Zeit erkennbare Spuren hinterlassen und die Kirche von morgen im Blick gehabt. Ihr Schwerpunkt lag in der Konfirmanden-, Kinder- und Familienarbeit. Bei der Aktion „einfach heiraten“ habe sie sich zum Beispiel regional eingebracht. Im Anschluss entpflichtete Dekan Wilde Annalena Hardinge von ihren Aufgaben als Pfarrerin in der Kirchengemeinde Vilshofen und segnete sie.

Als Vertreter der katholischen Gemeinde dankte der vor wenigen Wochen pensionierte Pfarrer Lothar Zerer für die ökumenische Zusammenarbeit, das gegenseitige Vertreten und die Kreativität. „Ich konnte viel von der jungen Kollegin lernen“ gab er zu. Pfarrerin Hardinge habe seinen Blickwinkel geweitet.

Der Vilshofener Bürgermeister Florian Gams freute sich „sozusagen als Externer“ in Eging a. See seinen Dank aussprechen zu können. Auch er betonte das sehr gute Miteinander und bedauerte den schnellen Wechsel, zumal auch Pfarrer Manfred Greinke altersbedingt Ende September gehen wird. Die Kirchengemeinde Vilshofen hat dann eine Doppelvakanz zu stemmen. Was den Bürgermeister allerdings freut, ist, dass die Familie Hardinge in Vilshofen wohnen bleibt und sesshaft geworden ist.

Annalena Hardinge hält ein Glaskreuz ins Gegenlicht.
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Pfarrerin Hardinge freut sich über das bunte Geschenk.

Kirchenvorsteher Andreas Köckhuber betonte ihre konstruktive Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand und zeigte sich im Namen der Gemeinde dankbar, dass sie einen Weg in die Zukunft gezeigt habe. Mit einem Kreuz aus buntem Glas bedankte sich bei Annalena Hardinge und überreichte ihr das Geschenk mit den Worten: „Es ist so bunt wie du.“

Annalena Hardinge malt bei der Tauferinnung ein Kreuz auf die Stirn von Dr. Philipp Augustin.
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Im Rahmen des Abschiedsgottesdienstes mit Tauferinnerung nutzten Gemeindemitglieder und Gäste die Gelegenheit, sich von Pfarrerin Hardinge ein Kreuz mit Taufwasser auf die Stirn malen zu lassen.
Text und Fotos Hubert Mauch