Mit gleich mehreren Themen befasste sich die Dekanatskonferenz am Montag, 19. Mai im Evangelischen Zentrum. Im Mittelpunkt standen dabei die Vorstellung der neuen Diakonie in Südostbayern durch Vorstand Andreas Karau und die neuesten Entwicklungen bei Evangelische Bildung in Ostbayern durch Geschäftsführer Dr. Carsten Lenk. Mit News aus der Gesamtverwaltungsstelle versorgte Geschäftsführerin Gabriele Zahn und IT-Fachfrau Cecile Reischl die Teilnehmer:innen.
Dr. Carsten Lenk (li) brachte einen grünen Medienkoffer mit. Darin sind Laptop und Beamer. Diese mobile Bildungseinheit kann im Dekanat ausgeliehen werden. Andreas Karau (Mitte) verteilte in der Konferenzpause Informationsbroschüren zur Diakonie in Südostbayern. Gastgeber Dekan Jochen Wilde (re) freut sich über eine fast vollzählige Dekanatskonferenz. Im Hintergrund sind die Druckgrafiken der Bonhoeffer-Ausstellung „abgedruckt und hingesprüht“ zu erkennen.
Die Diakonie Traunstein wurde 1948 gegründet und wuchs in 77 Jahren zu einem mittelständischen Diakonischen Werk in Südostbayern mit 1400 Mitarbeitern in 60 Dienststellen in den Dekanatsbezirken Traunstein und Passau. Die Anzahl der Kontakte mit Hilfe suchenden Personen belief sich im Jahr 2023 noch ohne die Diakonie Passau auf über 41.000.
“Wir sind ein sozialer Gemischtwarenladen mit drei Tochtergesellschaften“ sagte Vorstand Karau in seinem Kurzvortrag. Dieser „Gemischtwarenladen“ bestehe aus den Fachbereichen Kinder-, Jugend-, und Behindertenhilfe, Schule und Bildung, Soziale Dienste, Sozialpsychiatrie, Seniorenhilfe, Prävention und Inklusion. Dahinter verbergen sich zum Beispiel das Wilhelm-Löhe-Heim mit heilpädagogischen und therapeutischen Wohngruppen, die Fachstelle gegen sexuelle Gewalt, das Projekt Wunschgroßeltern, Jugendsozialarbeit und Ganztagsklassen, offene Behindertenarbeit, ein Angebot für früh- und risikogeborene Kinder und ihre Familien, stationäre Seniorenhilfe, betreutes Wohnen und Seniorenheime, ambulante Pflegedienste, Essen auf Rädern, zwei Fachakademien zur Ausbildung von Erzieher:innen, vier Tafeln, Telefonseelsorge, Schuldnerberatung, ein soziales Möbellager und diverse Beratungsangebote und Fachstellen.
Es sei dabei wichtig, dass die Dinge organisch und von innen herauswachsen, sagte Karau. „Die Diakonie Südostbayern möchte in der Region Verantwortung übernehmen und christliche Werte vorleben, auch als Arbeitgeber.“ Für den Bereich der Passauer Diakonie sei erstmal die Stabilisierung angesagt. „Die Mitarbeiter müssen das Gefühl bekommen, dass sie save sind“. Große Schritte seien keine geplant. Im Vordergrund stehe eine Kultur des Miteinander. Alle Führungskräfte der Diakonie Südostbayern würden diesbezüglich in Klausurtagen geschult.
„Durch die kirchlichen Mittelkürzungen wird es in der Erwachsenenbildung nicht einfacher werden“ sagte Dr. Carsten Lenk, Geschäftsführer der Evangelischen Bildung in Ostbayern. Gott sei Dank sehe es bei den staatlichen Zuwendungen besser aus. “Noch können wir aktiv gestalten, das müssen wir nutzen“ appellierte er in die Runde der Dekanatskonferenz. Kooperationen mit anderen Akteuren sei der Schlüssel für die Zukunft der Bildungsarbeit und nicht der Rückzug hinter die Kirchenmauern.
Eine erfolgreiche Bilanz bescheinigte er der umfangreichen Dietrich-Bonhoeffer-Reihe, die am 10. Juli mit einem Vortag von Pfarrer Dr. Jonathan Steensen in der Studierendengemeinde Passau endet. Die vielfältigen Angebote seien gut gelaufen und hätten viele Teilnehmer angezogen. Sichtbar war das auch bei den Predigtreihen in Passau und in den Rottaler Kirchengemeinden, ebenso bei den spirituellen Bonhoeffer-Angeboten in der Natur von Kirche und Tourismus Bayerwald und den an vielen Orten stattgefundenen Vorträgen. Als ein Highlight nannte Dr. Lenk die Auftaktveranstaltung mit Altbischof Heinrich Bedford-Strohm. Die Ergebnisse des Kunstaktionstages zu Bonhoeffer konnten die Teilnehmer der Dekanatskonferenz gleich vor Ort bewundern.
Anlass für das aktuellen Jahresthema „Pilgern & Mehr“ sei das 20-jährige Jubiläum der durch das Dekanat verzweigten Pilgerroute „Via Nova“. Hier gebe es noch Förderpotential für Veranstaltungen. In diesem Zusammenhang wies Carsten Lenk auch auf ein Fortbildungsangebot namens „Wild Church“ von Pfarrerin Dr. Tatjana Schnütgen aus Bad Griesbach hin. „Dabei geht es um öko-spirituelle Arbeit, eine Liturgie in der Natur für haupt-, neben-, und ehrenamtliche Mitarbeiter“, ergänzte Pfarrerin Schnütgen.
Last but not least informierten Cecile Reischl und Gabriele Zahn über die neue IT-Struktur, die anstehenden Soft- und Hardwareertüchtigung und den Kooperationsvereinbarungen mit den benachbarten Verwaltungsstellen. Text und Foto: Hubert Mauch