Jörg Stadler (Mitte) hat den Psychosozialen Dienst der Diakonie Passau auf- und ausgebaut. Er wurde von Diakonie-Vorständin Sabine Aschenbrenner (re) und der Leiterin der evangelischen Gesamtverwaltungsstelle der Dekanate Passau und Cham, Gabriele Zahn (li) in den Ruhestand verabschiedet.
Passau. Jetzt kommt erstmal eine Zeit des „Nicht tun“, sagte Jörg Stadler bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand am Donnerstag, 27. April, und sei nicht zu verwechseln mit „Nichts tun“. 38 Jahre war er als Psychologe beim Sozialpsychiatrischen Dienst des Diakonischen Werks tätig, 34 davon in leitender Funktion. Zahlreiche Mitarbeiter und Weggefährten hatten sich an seinem letzten Arbeitstag im Saal des Diakonischen Werks versammelt.
Diese fast 40 Jahre wertete die Vorständin des Diakonischen Werks Passau Sabine Aschebrenner als ein Zeichen des Vertrauens gegenüber dem Arbeitsgeber Diakonie. Er sei immer ein verlässlicher Ansprechpartner, für die Klienten, die Kolleginnen und Kollegen, die verschiedenen Netzwerke und Arbeitskreise und die Dienstvorgesetzten gewesen. Er sei jemand gewesen, „der Ruhe in so manche schwierige Situation gebracht“ habe“.
Die Fußspuren die Jörg Stadler hinterlässt seien riesengroß und er hinterlasse eine Bilanz, die sich sehen lassen könne, so Sabine Aschenbrenner weiter. Vieles habe er angestoßen und mit auf den Weg gebracht. Die Stichworte hierfür sind: gerontopsychiatrische Fachkraft, Außensprechstunden, Strukturveränderungen, eine zweite Wohngemeinschaft. Immer wieder habe er bei Veranstaltungen das Thema psychische Erkrankung der Öffentlichkeit verständlich nähergebracht. Der Stigmatisierung von psychisch Erkrankung entgegenzutreten, sei von ihm ein wesentlicher Beitrag gewesen.
In Vertretung von Dekan Jochen Wilde dankte die Leiterin der Gesamtverwaltungsstelle Gabriele Zahn für 38 Jahre Kraft, Engagement und Zusammenarbeit. Er sei für die Diakonie immer eine stabile Größe in teilweise stürmischen Zeiten gewesen.
„Es war eine wunderbare Zeit, aber es ist jetzt auch gut“ mit diesen Worten bedankte sich Jörg Stadler bei den Gästen für die ihm entgegengebrachte Wertschätzung. Aus der Diakonie wird er sich allerdings nicht ganz verabschieden. Er hat sein Hobby Taiji Quan, auch Schattenboxen genannt intensiviert und sich in der alten chinesischen und meditativen Kampfkunst zum Trainer ausbilden lassen. Kurse dazu wird er in den Räumen des Diakonischen Werks auch weiterhin anbieten.
Text und Foto: Hubert Mauch