Mit seinem Besuch in Ortenburg endete die Tour von Dekan Jochen Wilde durch die 15 Kirchenvorstände der Kirchengemeinden des Evangelischen Dekanatsbezirks Passau. Er informierte die Kirchenvorstände, wie sich die kirchliche Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird. Der prognostizierte Rückgang der Mitgliederzahlen und damit auch der Kirchensteuereinnahmen erfordere bereits jetzt entschiedenes Handeln. Es sei nicht die Frage, ob es Veränderungen geben werde – sondern ob wir diese aktiv mitgestalten oder larmoyant über uns ergehen lassen wollen. Dekan Wilde zeigte sich entschlossen, die notwendigen Schritte und Prozesse gemeinsam mit den Verantwortlichen in den Gemeinden jetzt einzuleiten. „Entweder wir schaffen es gemeinsam – oder gar nicht!“
Eine Antwort auf die kommenden Herausforderungen sei der Ausbau von Kooperationen zwischen benachbarten Gemeinden. Die Region bzw. der Nachbarschaftsraum sei die neue Bezugsgröße, nicht mehr die einzelne Kirchengemeinde. Sowohl bei der neuen Landesstellenplanung als auch bei der anstehenden Gebäudebedarfsplanung sei regionales Denken – buchstäblich über den eigenen Kirchturm hinaus – zwingend erforderlich. Freilich spiele sich das kirchliche Leben auch in Zukunft auf lokaler Ebene ab, sprich: in der Gemeinde vor Ort. Deshalb brauche es gute und kluge Konzepte im Sinne einer regio-lokalen Kirchenentwicklung.
Bei den Gesprächen in den Gemeinden traf Dekan Wilde überwiegend auf aufgeschlossene und entschlossene Kirchenvorstände, die „die Zeichen der Zeit“ verstanden haben und gewillt sind, die Zukunft der Kirche zu gestalten. Mit Gottvertrauen und vereinten Kräften, zeigte sich Wilde zuversichtlich, können wir aus der Krise von heute den Ausgangspunkt für eine lebendige Kirche von morgen machen.
Text: Dekanat, Foto: Mauch